2018 Ich schreibe, also bin ich

Tagebuch 1. Halbjahr 1969
Verlag Nina Roiter, Linz 2018

Layout/Satz: Ulrich Danzmeier, BSc.
Mitarbeit: Sibylle Gandler
ISBN: 978-9504496-9-3
315 Seiten

Für den Vater des Tagebuchschreibers Hans steht fest: Sein einziger Sohn wird den Bauernhof übernehmen. Der Junge aber träumt davon, Schriftsteller zu werden.

Am 1. Jänner 1969 beginnt für den 14-jährigen Hans das zweite Jahr Tagebuchschreiben. Er schreibt jeden Tag einen Blockzettel voll. Der Platz ist begrenzt, Abkürzungen sind notwendig, schnell entstehen feste Bestandteile wie ein Wetterbericht am Ende eines jeden Tages. Ab März wird jeder Tag auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet.

Schreiben ist für den Bauernjungen die einzige Möglichkeit sich auszudrücken. Am 6. Februar beginnt Hans „ein Buch“ zu schreiben: Der Träumer. Als Hans nach drei Monaten sein Werk fertiggestellt hat, umfasst es 840 Seiten. Er hat einen Ausbruchsversuch aus der Welt des Vaters beschrieben und in der Begegnung mit einem alten Mann, der außerhalb der Gemeinschaft lebt, eine Gegenwelt zum Dorf entworfen.

Im Tagebuch spielt das Essen eine große Rolle, Sexualität drängt mit dem Kürzel „G“ hervor, bis schließlich die Entscheidung über das weitere Leben und die Berufslaufbahn fallen muss. Unterstützung findet er bei seinem Deutschlehrer.

Zum Buch:
„in dieser form gibt es das in der österreichischen literaturszene nicht. die meisten autoren, die über ihre kindheit schreiben, tun dies so, als hätten sie schon im alter von 5 jahren die gesamte weltliteratur gelesen. dein tagebuch ist authentisch.
vor allem kommt politik vor wie sie kinder, jugendliche, damals wie heute wahrnehmen und sie in ihre geschichten in einem fort miteinbeziehen.
neben frühstücken, oma besuchen, schule und geheimnissen hat sie platz.
das buch gefällt.“ (Ingrid Puganigg)